Der Bleistift – das Universalgenie
Der Bleistift ist eines der ältesten Schreibgeräte, die wir kennen. Er hat sich aus mit Blei ausgegossenen Schilfrohren entwickelt. Der moderne Bleistift wird aus einem Graphit-Ton-Gemisch hergestellt und enthält heute kein Blei mehr.
Auf die Härte kommt es an
Die Bleistiftstärke wird in 20 Härtegrade eingeteilt, wobei die Skala von 9B (weich, dunkel) bis 9H (extrem hart) reicht. Die gängigsten Härtegrade für das Schreiben sind B, HB und H.
Da sich der Bleistift während des Schreibens unregelmäßig abreibt (besonders weiche Exemplare), entsteht ein charakteristisches Schriftbild, wenn der Druck auf den Stift beim Abwärtsstrich erhöht wird. Die Linie wird dicker, ähnlich wie bei flexiblen Federn.
Ein großer Vorteil von Bleistiften ist, dass sie unter den unterschiedlichsten Bedingungen benutzbar sind - außer wenn die Mine abgebrochen ist - und sogar über Kopf schreiben.
Außerdem kann man sie leicht einstecken und bei Druckbleistiften gibt es Modelle, bei denen man dazu die Mine samt Metallröhrchen einziehen kann.
Als Buntstifte gibt es sie in unzähligen Farben, Formen und Größen.
Schreiben im Weltraum
Bei den ersten bemannten Missionen im Weltraum hat man bemerkt, dass weder Kugelschreiber noch Füllfedern im schwerelosen Raum schreiben. Die russischen Kosmonauten haben daraufhin Bleistifte ins All mitgenommen und damit ihre Aufzeichnungen gemacht.
Bleistifte sind auch mit wechselbaren Minen als Druckbleistifte und Fallminenstifte in verschiedenen Farben erhältlich.
Besonders für Notizen auf Schwarz-Weiß-Kopien sind farbige Minen von Vorteil, da die graue Schrift oft im grauen Text untergeht.
Die Geschichte des Bleistiftes
Bereits vor 5000 Jahren benutzten die Ägypter Schreibwerkzeuge aus Schilfrohr, Bambusrohr oder Papyrusrohr, das sie mit flüssigem Blei ausgegossen haben.
Von Plinius ist überliefert, dass in der Antike auf Grund der günstigen Abriebeigenschaften des Metalls reine Bleigriffel (lat. stilus plumbéus) verwendet wurden.
Die Härtegrade wurden von Joseph Hardtmuth (Gründer der österreichischen Firma Koh-i-Noor) erfunden, sein Enkel Friedrich von Hardtmuth verfeinerte diese Methode.
Der älteste erhaltene Bleistift der Welt wurde bei Restaurationsarbeiten im Gebälk eines schwäbischen Bauernhauses, das 1630 erbaut wurde, gefunden und ist heute im Bestand des Faber-Castell-Archivs.
Sonderformen des Bleistiftes
Kuru Toga: Dieser Druckbleistift hat eine Mechanik, die die Mine beim Schreiben automatisch dreht. Dadurch sind der Abrieb und somit auch die Strichstärke gleichmäßig.
Die Long-Point-Spitzer (Bild) spitzen den Bleistift in einem spitzeren Winkel an. Die Bleistiftspitze wird dadurch länger und feiner.
2-mm-Druckbleistift: 2-mm-Minen sind für gewöhnlich in Fallminenstiften zu finden. Es gibt aber auch Druckbleistifte mit diesen Minen. Das Schreibgefühl ist eher wie bei einem Bleistift und nicht wie bei einem Druckbleistift.
Als Kind macht man seine ersten Schreibübungen mit einem Bleistift und im Laufe des Lebens greift man immer wieder gerne darauf zurück, denn er ist ein zuverlässiger Begleiter in allen Lebenslagen.
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